Hapkidoschule .Rodgau

 

Kurze Vorgeschichte koreanischer

Kampfkünste

 

Die Geschichte der koreanoischen Kampfküste beginnt vor über zwei Tausend Jahren. Die Halbinsel Korea war damals in drei Königreiche aufgeteilt: Silla, Koguryo, Baek Je. Es gab ständige Streitigkeiten zwischen den drei Mächten. Dies führte immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Das kleinste der drei Königreiche, Silla, litt wahrscheinlich am meisten unter den Überfällen und Belästigungen von Seiten seiner beiden Nachbarn.
Der wahre Beginn der Kampfkünste auf den Gebieten Koreas wird auf den 6.-7. Jarhundert datiert. Damals während der Herrschaft von Chin Heung, dem 24 König von Silla, wurde eine Elitegruppe junger Männer, die aus adligen Familien stammten, gegründet. Die jungen Krieger mußten eine harte, spezielle Ausbildung absolvieren, die man als einen gewissen Ursprung der Militärakademien sehen könnte. Sie übten sich nicht nur in den üblichen Waffen, sondern auch in geistiger und körperlicher Disziplin. Dazu gehörten: Fuß- und Faustkampf, Meditation, Heil- und Naturkunde, Kriegs- und Kampfstrategie aber auch Kunst und Poesie. Die jungen Ritter wurden Hwa Rang genannt und schon nach kurzer Zeit waren bekannt wegen ihres Mutes und Kampfgeschicks.
Als Ritterorden hatten sie einen Kodex, der aus 5 Verhaltensregeln bestand, die vom bedeutendsten buddhistischen Mönch und Gelehrten des Landes, Won Kang, formuliert worden waren:

1. Sei Deinem König und Meister treu und loyal
2. Gehorche Deinen Eltern.
3. Verhalte Dich ehrenhaft und gerecht
4. Sei mutig und ziehe Dich im Kampf niemals zurück.
5. Töte nur gerecht

Die Kraft, die sie durch Einhaltung der Kodexregeln gewannen, befähigte sie zu Heldentaten, die zu Legende wurde. Durch ihre Taten inspirierten sie das Volk von Silla dazu, sich zu erheben und zu vereinigen. Aufgrund der Siege von Silla wurde die Halbinsel Korea zum ersten Mal in der Geschichte vereinigt. Es gibt viele historische Belege dafür, daß während dieser Zeit sowohl in Silla wie auch in Koguryo eine Form des Hand- und Fußkampfes existierte. Einige der Stellungen ähneln Taek Kyon und Jujitsu-Techniken. Während der Zeit der Hwa Rang-Do erfreute sich die ursprünglich primitive Kunst des Fußkampfes mit dem Namen Soo Bak in den niedrigeren Klassen großer Beliebtheit. Das Volk hielt große Stücke auf Soo Bak. Während der Dan-O-Feste (am 05.Mai nach dem Mondkalender), fanden Soo Bak-Wettkämpfe zusammen mit koreanischen Ringkämpfen (Sirum), Tauziehen, Taek Kyon, Wettsprung und Jeki-Chagi statt.
Die Krieger des Hwa Rang-Do haben anscheinend dieser nationalen Kunst des Fußkampfes eine neue Dimension gegeben, indem sie ihn zu einer Kriegskunst machten und die Grundsätze des Hwa Rang-Do auf ihn übertrugen. Die neue geistige und auch physische Grundlage erhob den Fußkampf zu einer Kunst, der man den Namen Soo Bak-Gi verlieh.
Beim Studium der historischen Dokumente zum Thema der kriegerischen Künste in Korea stellte sich die interessante Tatsache heraus, daß der dritte König der Yi-Dynastie (1401-1408) eifrig TaekKyon-Experten anwarb, wie auch Experten in Sirum, Steinwurf, Bogenschießen und in Soo Bak-Gi, um auf diese Weise ein starkes Heer zu bilden.
Die koreanischen Hwa Rang-Do-Krieger kann man zum Teil mit den berühmten japanischen Samurai vergleichen. In seinem Buch "This is Karate" erwähnt Masutatsu Oyama, ein bekannter japanischer Karate-Großmeister und Gründer von Kokiushinkai, daß die Etymologie des Wortes "Kara" auf das Königreich Karak auf der Südspitze der Halbinsel Korea zurückgeht, dessen Form des offenen Handkampfes möglicherweise von diesen Vorfahren der Japaner nach Japan gebracht wurde.
Zweifellos standen Silla und Koryo im Zeichen der Blüte der kriegerischen Künste in Korea.
Kurz danach jedoch begannen die Dynastien militärfeindlich zu werden. Dies stellte zwar den Beginn der Aufklärung auf zivilem Gebiet dar, doch wurde gleichzeitig alles, was mit Militär zu tun hatte, abgewertet.
Gegen Ende der Yi - Dynastie schienen die kriegerischen Künste ausgestorben zu sein.
Der Todesstoß kam mit der japanischen Besatzung (1909 - 1945), während der die Ausübung aller kriegerischen Künste verboten war. Taek Kyon wurde heimlich von einigen ergebenen Unerschütterlichen praktiziert und an eine kleine Anzahl von Schülern weitergegeben. In dieser Zeit wurden auch so manche Techniken der koreanischen und japanischen Kampfkünste vermischt. Verfechtern der Kunst wie Song Duk Ki und Han Il Dong gelang es, die Kampfkunst am Leben zu erhalten.
In dieser Zeit entstanden aus den alten überlieferten Techniken die heute so bekannte und verbreitete Kampfkünste wie Taekwondo, Hapkido, Kuksoowon, Tang Soo Do, Kumdo und noch viele andere. Diese wiederum wurden im Laufe der Jahre noch stärker unterteilt.